Clariant: Firma kündigt weiteren Stellenabbau an

In einer Medienmitteilung der Clariant International von heute Morgen, kündigt die Firma weitere Restrukturierungen und Stellenabbau für 2009 an. Einmal mehr musste die Betriebskommission diese Mitteilung aus den Medien erfahren.

Die heute publizierte Mitteilung der Clariant International steht in einer Reihe von Ankündigungen und Mitteilungen der letzten paar Monate. Seit der neue CEO Kottmann am Ruder ist, vergeht fast keine Woche, ohne dass man in den Medien mit Hinweisen auf geplante Restrukturierung und Stellenabbau konfrontiert wird. Die Belegschaft ist stark verunsichert.
 
Auch wenn die heutige Ankündigung keine konkreten Angaben zu den betroffenen Stellen macht, so ist doch eine Zahl von 1000 Stellen genannt. Es scheint fast so, als wolle die Clariant damit ein Zeichen an die Aktionäre setzen. Dass mit einem Abbau im Bereich von Vertrieb und Verwaltung auch Stellen in Muttenz betroffen sein werden ist abzusehen.

Betriebskommission und Gewerkschaft haben nach einer Unia-Mitgliederversammlung unlängst im Dezember 2008, einen Massnahmenkatalog der Geschäftsleitung der Clariant Schweiz eingereicht, worin Vorschläge zur Verhinderung von Stellenabbau und Entlassungen formuliert wurden.

  • Bevor ein Stellenabbau in Erwägung gezogen wird, ist die Überbrückung des Arbeitsausfalls durch Kurzarbeit in Betracht zu ziehen.
  • Wenn ein Stellenabbau nicht zu umgehen ist, wird die Einsetzung eines guten Sozialplanes verlangt. Um Entlassungen zu vermeiden, müssen interne Versetzungen durch die Einrichtung eines Mitarbeiterpools und von Stellenvermittlungsprogrammen geprüft werden. In Absprache mit den Behörden ist die Schaffung eines Pilotprojektes nach Artikel 75a Arbeitslosenversicherungsgesetz (AVIG) zu prüfen.
  • Die Mitgliederversammlung verlangt den vollen Einbezug der Betriebskommission bei allen Entscheidungen. Sie ist bereit, Konzessionen wie z.B. eine Nullrunde oder Verzicht auf den Bonus zu akzeptierten, wenn damit ein Stellenabbau in den nächsten Jahren verhindert werden kann.
  • Investitionen in Produktionsanlagen und vorgezogene Revisionen können momentanen Arbeitsausfall dämpfen und bilden eine Massnahme, um in einem anziehenden Marktumfeld gewappnet zu sein.