Clariant: Angestellte für Kampfmassnahmen
Gut 60 Clariant-Mitarbeiter haben am 12. März an einer Betriebsversammlung in Schweizerhalle die Gewerkschaft Unia mit der Vorbereitung von Kampfmassnahmen beauftragt. Damit wollen sie die vom Clariant-Management angedrohten Entlassungen verhindern und Verhandlungen über Alternativen erreichen. Die Arbeitnehmenden fordern insbesondere die Einführung von Kurzarbeit statt Kündigungen. Auch die vorläufig gescheiterten Lohnverhandlungen sollen nach dem Willen der Clariant-Mitarbeiter wieder aufgenommen werden. Verweigern sich die Clariant-Verantwortlichen dem Gespräch, müssen sie auch hier mit Kampfmassnahmen rechnen.
Gemäss Clariant Betreibskommissionspräsident Jörg Studer zeigt der Druck der Mitarbeitenden bereits Wirkung und die Clariant-Führung habe prinzipielle Gesprächsbereitschaft signalisisert. Dies sei aber erst ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung. Um den Kampf zu gewinnen, müss sich die ganze Belegschaft mobilisiseren: «Nur wenn wir zusammenstehen und gemeinsam gegen die Entlassungen kämpfen, haben wir eine Chance», so Studer.
«Verdammte Sauerei»
Für besonderen Unmut sorgte an der Betriebsversammlung eine Äusserung von Clariant-CEO Hariolf Kottmann, der in einem Interview weitere Entlassungen angekündigt und zu Protokoll gegeben hatte: «Unsere Leute müssen geschüttelt und geweckt werden». Die Belegschaft ist empört über eine derartige Geringschätzung. «Verdammte Sauerei!», so tönte es dazu an der Clariant Betriebsversammlung.
Ebenfalls am 12. März forderte Unia-Sekretär Bruno Baumann im Baselbieter Landrat die sich bisher passiv verhaltende basellandschaftliche Regierung auf, endlich in den Konflikt einzugreifen und auf Verhandlungen hinzuwirken. Die Gewerkschaft unterstützte die Interpellation mit einer Flugblattverteilaktion in Liestal.
Weitere Auskünfte:
Jörg Studer, Betriebskommissionspräsident Clariant
Harald Friedl, Gewerkschaftssekretär Unia