„Übermüdung tötet!“: Aktionstag der Lastwagenchauffeure am Grenzübergang Weil am Rhein am Mittwoch 15. Oktober 2008
Täglich finden auf Europas Strassen hunderte Millionen LKW-Fahrten statt, Tendenz steigend. Das Funktionieren von Handel und Industrie sowie viele Arbeitsplätze hängen vom Strassentransport ab. Doch denen, die diese Transportleistung erbringen, werden oft Arbeitsbedingungen zugemutet, die kaum als menschenwürdig zu bezeichnen sind. Immer wieder stellt sich als Ursache für Unfälle mit Todesfolge heraus, dass der Fahrer oder die Fahrerin eingeschlafen oder zu müde war, um das Fahrzeug noch sicher führen zu können. Überlange Arbeitszeiten, der Druck der Auftraggeber, knappe Fahrzeitdisposition, Nachtfahrten und Wochenendarbeit, wenig wirklich erholsame Pausen und unzulängliche Einrichtungen für Fahrerinnen und Fahrer während der Ruhezeiten sind die Gründe der Übermüdung beim Fahrpersonal.
Dazu kommt die stetige Deregulierung im Straßentransport, welche zulasten der LKW-Fahrerinnen und -Fahrer geht. An die Stelle einheitlicher Frachtraten ist ein grenzenloser Wettbewerb mit ruinösen Marktbedingungen getreten, und mit ihm schlechte Arbeitsbedingungen und Bezahlung für das Fahrpersonal. Gesetze und Verordnungen zum Schutz der Beschäftigten insbesondere im Bereich Arbeitszeiten werden zu lasch kontrolliert und vorliegende Verstösse viel zu gering bestraft.
Die Gewerkschaften möchten auf diese unhaltbaren Zustände aufmerksam machen und sowohl national wie international gegenüber den zuständigen Behörden und politischen Institutionen eine Lobby für die Chauffeure organisieren.
Weitere Informationen:
Heike Hofmann (ver.di): ++49 0175 416 5197, Bruno Baumann (Unia): ++41 076 560 1320, Daniel Münger (Gewerkschaft Kommunikation) ++ 41 079 215 4933