Valora AG in Muttenz 3.9.2008: Beschäftigte fordern am frühen Morgen lautstark einen Sozialplan
Die am vergangenen Mittwoch bekanntgewordenen Pläne der Valora AG ihr Verteilzentrum von Muttenz nach Egerkingen zu verlagern werten die MitarbeiterInnen als Massenentlassung. Zwar ist allen Beschäftigten in Gesprächen mit der Gewerkschaft Unia ein Arbeitsplatz in Egerkingen angeboten worden. Für die vielen Frauen mit Kindern bedeutet ein Fahrweg von bis zu zwei Stunden täglich de facto das Anstellungsende.
In einer von der Gewerkschaft Unia organisierten Betriebsversammlung vom 2. September stellten die Beschäftigten folgende Forderungen für einen Sozialplan auf:
- Eine Abgangsentschädigung für alle, die nicht nach Egerkingen mit wollen oder können, abgestuft nach Alter und Betriebszugehörigkeit.
- Frühzeitige Pensionierungsmöglichkeiten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab 60 Jahren.
- Das Recht, probehalber nach Egerkingen mitzugehen. Wer nach einem Jahr nicht in Egerkingen bleiben will, profitiert trotzdem vom Sozialplan.
- Die Wegentschädigung von 3100.-CHF für zwei Jahre (nicht nur ein Jahr).
- Eine Lohnerhöhung von mindestens 200.-/Monat nach Wegfall der Wegentschädigung
- Ein Personalrestaurant in Egerkingen
- Eine sofortige Informationsveranstaltung im Beisein der kantonalen Behörden, um alle Fragen im Zusammenhang mit Kündigungen, etc. zu klären.
Die Unia vertritt in Muttenz mehr als 100 Beschäftigte und fordert die die Valora AG sowie das Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit (KIGA) in Baselland auf, unverzüglich Verhandlungen mit der Unia aufzunehmen. Die Unia anerkennt das bisher gezeigte Bemühen der Valora AG, gemeinsam nach Lösungen zu suchen aber hält zugleich fest, dass es hierzu mehr braucht als vage Absichtserklärungen.
Für Rückfragen:
Toya Krummenacher, Gewerkschaftssekretärin, T +41 61 686 73 38
Rita Schiavi, Mitglied der Geschäftsleitung, T +41 79 440 89 20