500 Bauarbeiter streiken in Basel

Rund 500 Bauarbeiter sind am 12.März 2008 auf über 30 Baustellen in Basel in den Streik getreten. Die Bauarbeiter fordern vom Baumeisterverband, dass er den im Dezember 2007 ausgehandelten Landesmantelvertrag akzeptiert.

 

Heute morgen sind auf über 30 grösseren und mittleren Baustellen in Basel rund 500 Bauarbeiter in einen eintägigen Streik getreten. Die Arbeit niedergelegt haben die Bauarbeiter zum Beispiel auf der Baustelle des Novartis-Compus, bei der Überbauung Erlenmatt oder beim Frauenspital.

 

Die Bauarbeiter zeigten sich entschlossen, für ihren Gesamtarbeitsvertrag zu kämpfen. Sie wissen: Der LMV ist ihre Lebensversicherung, ohne LMV fehlt jeglicher Schutz gegen Lohn- und Sozialdumping und die Gesundheit der Bauarbeiter ist in Gefahr.

 

Demonstration durch die Innenstadt

Die streikenden Bauarbeiter versammelten sich im Verlauf des Vormittages zu einer engagierten Streikversammlung im Restaurant Zum Alten Warteck. Ueli Mäder, Professor für Soziologie an der Universität Basel, sowie Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer richteten Solidaritätsbotschaften an die Streikenden. Verlesen wurde zudem die Solidaritätsbotschaft von Fausto Bertinotti, dem Präsident der italienischen Abgeordnetenkammer.

 

Im Anschluss an die Streikversammlung zogen die streikenden Bauarbeiter bei strömendem Regen durch die Basler Innenstadt zur Grossbaustelle beim Frauenspital, wo sich weitere Bauarbeiter dem Streik anschlossen.

 

Wortbruch der Baumeister

Im Mai 2007 hat der Baumeisterverband einseitig den bis 2009 geltenden Landesmantelvertrag gekündigt. Nach einem harten Arbeitskampf wurde im Dezember 2007 unter der Leitung des Mediators Jean-Luc Normann ein neuer Landesmantelvertrag aufgehandelt. Doch statt diesen wie vereinbart gegenüber der eigenen Basis zu vertreten, beantragte die Spitze des Baumeisterverbandes am 24. Januar 2008 den SBV-Delegierten die Rückweisung der ausgehandelten Lösung. Die Spitze des Baumeisterverbandes trägt damit die Verantwortung für die weitere Eskalation des Konflikts und den damit verbundenen Schaden für die Schweiz.

 

Front der Baumeister bröckelt – weitere Streiks geplant

Während in den Kantonen Tessin und im Wallis die Baumeisterverbände auf kantonaler Ebene dem neuen Vertrag zugestimmt haben und sich auch grössere Baufirmen für den im Dezember ausgehandelten Landesmantelvertrag aussprechen, lehnt der Schweizerische Baumeisterverband nach wie vor den neuen Vertrag ab. Auch die Basler Baumeister sind bisher nicht bereit, die ausgehandelte Kompromisslösung zu akzeptieren.

 

In der kommenden Woche finden Streiks in den Kantonen Waadt, Freiburg und Neuenburg statt. Weitere Streikaktivitäten werden folgen, falls der vertragslose Zustand andauert.

 

 

Für Rückfragen:

Holger Schatz, Kommunikation und Kampagnen Unia Nordwestschweiz

Rolf Beyeler, Mitglied Sektorleitung Bau

Hans Hartmann, Mediensprecher Gewerkschaft Unia

Nico Lutz, Mediensprecher Gewerkschaft Unia