Affront durch die Geschäftsleitung der Clariant

Mit Bestürzung nehmen die Betriebskommission von Clariant (GAV-Personalvertretung) und die Gewerkschaft Unia die neusten Entwicklungen bei Clariant zur Kenntnis.

 

Die Geschäftsleitung der Clariant beabsichtigt, den mit der Angestellten-Vertretung (AVCS) ausgehandelten Sozialplan auch für jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anzuwenden, die dem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) unterstellt sind.

 

Dieses Vorgehen verstösst gegen Treu und Glauben, da der auslösende Faktor der Sozialplanverhandlungen die Umstrukturierungen bei Clariant International betraf. Anfangs November hatte Clariant den Abbau von 100 Arbeitsplätzen in der Konzernzentrale angekündigt, alles Angestellte, die im Einzelarbeitsvertrag angestellt sind. Demzufolge sah sich die Betriebskommission (BK) nicht dazu veranlasst, an den Verhandlungen zum Sozialplan teilzunehmen.

 

Unter grösstem Zeitdruck handelte in der Folge Clariant mit AVCS, aber ohne Unia und BK einen Sozialplan aus. Resultat: Der Sozialplan enthält beträchtliche Verschlechterungen gegenüber dem vorherigen Sozialplan, den die Clariant im Jahr 2005 mit BK und Unia einvernehmlich ausgehandelt hatte. Verschlechterungen, die vor allem zu Lasten der älteren Arbeitnehmer gehen und insgesamt zu einem Sozialplan führen, der eher ein «Unsozialplan» ist, sogar im konzerninternen internationalen Vergleich.

 

Sollte die Clariant diesen neuen Sozialplan tatsächlich auch auf die GAV-Angestellten anwenden wollen, so erachten Unia und BK dieses Vorgehen als nicht akzeptabel. Sie behalten sich juristische Schritte gegen die Arbeitgeberin ausdrücklich vor.