Huntsman verhält sich unseriös

Huntsman will sich aus dem Werk Schweizerhalle zurückziehen und im Schnellverfahren einen Sozialplan aushandeln. Betroffen sind ca. 110 Mitarbeitende. Unia fordert Transparenz und den Verzicht auf Entlassungen.

 

Chronik eines Trauerspiels: Im Oktober 2006 prüft Huntsman den schrittweisen Rückzug aus dem Werk Schweizerhalle. Im März 2007 heisst es dann, man plane nun die Werkschliessung, und zwar ohne Entlassungen. Doch nur ein paar Tage später sickert durch: von 110 Mitarbeitenden aus dem Bereich Textile Effects (TE) droht 40 bis 50 die Kündigung.

 

Dem nicht genug, setzt die Geschäftsleitung noch mehr Druck auf. Die frisch gewählte Personalvertretung – relativ neue Leute ohne Erfahrung – soll mit der Firma innerhalb von etwa zwei bis drei Wochen einen Sozialplan aushandeln. Die Sozialpartner, und damit auch die Gewerkschaft Unia, werden von Huntsman in dieser Sache weder offiziell informiert noch sonst wie involviert. Diese Vorgehensweise des Chemieunternehmens ist unseriös und wirft viele Fragen auf.

 

Unia hat sich nun direkt eingeschaltet und sucht das Gespräch mit dem Management und der Belegschaft. «Als Gewerkschaft fordern wir unter anderem einen Rückzug ohne Verluste – sprich, ohne Entlassungen», meint dazu Chemiesekretär Dominik Marty. «Schliesslich gilt Basel als wichtiger Standort für Huntsman, was allein schon die geplanten Investitionen von USD 20–25 Millionen zeigen.» Fortsetzung folgt.