Rentenklau verhindert – jetzt braucht es Massnahmen für höhere Frauenrenten

Das deutliche Nein der Stimmberechtigten zur BVG-Reform ist eine klare Absage an einen Rentenabbau. Stattdessen braucht es jetzt Verbesserungen bei den BVG-Renten und geeignete Massnahmen, um die Rentenlücke der Frauen in der beruflichen Vorsorge zu schliessen.

Die BVG-Reform hätte mit der Senkung des Umwandlungssatzes die Renten im Obligatorium um 12 Prozent gesenkt. Gleichzeitig hätten gerade Leute mit kleinen Einkommen massiv mehr in die 2. Säule einzahlen müssen. Zu dieser unsozialen Vorlage hat eine deutliche Mehrheit der Stimmenden Nein gesagt.

Frauenrenten müssen steigen

Das drängende Problem in der Altersvorsorge ist das zu tiefe Rentenniveau. Vor allem Frauen müssen oft mit sehr kleinen Renten auskommen. Es braucht deshalb geeignete Massnahmen, um die Rentenlücke der Frauen in der 2. Säule zu schliessen. Die abgelehnte Reform ging in die völlig falsche Richtung: Frauen mit tiefen Einkommen hätten sich eine minim bessere Versicherung durch deutlich höhere Beiträge erkaufen müssen, die ihre aktuelle finanzielle Situation extrem belastet hätte. Eine Lösung in der beruflichen Vorsorge muss auf einem solidarischen Ansatz basieren und sollte sich am Modell der Erziehungs- und Betreuungsgutschriften in der AHV orientieren.

Teuerungsausgleich für PK-Renten

Die finanzielle Lage der Pensionskassen ist weiterhin gut. Der Deckungsgrad der Pensionskassen betrug Ende Juli satte 121 Prozent. Sie verfügen über enorme Reserven und können problemlos bessere Renten bezahlen, statt wie in den letzten Jahren immer nur die Leistungen zu reduzieren. Ein erster Schritt ist der fällige Teuerungsausgleich auf den Pensionskassenrenten. Anstatt weitere Reserven anzuhäufen, müssen die Pensionskassen die Renten der Teuerung anpassen.

2. Säule darf kein Selbstbedienungsladen für die Finanzindustrie sein

Das deutliche Abstimmungsresultat ist auch ein Zeichen, dass die 2. Säule im Interesse der Versicherten wirtschaften und ihnen gute Renten garantieren muss, statt als Selbstbedienungsladen für Banken und Versicherungen zu dienen. Die ausufernden Vermögensverwaltungskosten müssen reduziert und die Gewinnmöglichkeiten der Finanzinstitute eingeschränkt werden. In diesem Sinne setzt sich die Unia für eine wirksame, paritätisch organisierte Aufsicht in der 2. Säule ein, welche die Interessen der Versicherten ins Zentrum stellt.