Pflegende nicht im Regen stehen lassen! Schweizweiter Aktionstag auch in Basel.

Am heutigen Aktionstag «Pflege krankgeschrieben» zeigen die Pflegenden der Politik und Bevölkerung, welche Medizin es gegen den Pflegenotstand und für eine gute Pflege braucht. Sie verteilen in neun Städten das Medikament «IbuProPflege® Akut», welches die fünf Sofortmassnahmen und eine faire Pflegefinanzierung enthält.

Mit Flashmobs, Reden und Infoständen, zeigen die Pflegenden die gravierenden Probleme im Gesundheitswesen und insbesondere in der Langzeitpflege auf: Obwohl die Bevölkerung 2021 die Pflegeinitiative angenommen hat, machen schlechte Arbeitsbedingungen und besonders die ungenügende Finanzierung die Pflege noch immer krank. Die rettende Medizin, die Umsetzung der fünf Sofortmassnahmen und Einführung einer fairen Pflegefinanzierung, liegt in den Händen von Bund, Kantonen und Arbeitgebern. Es muss gehandelt werden!

Aktion am Bahnhof SBB

In der Schalterhalle des Bahnhof SBB war die Unia gemeinsam mit Pflegekräften aus der Region mit einem Infostand präsent. Gut sichtbar mit den Schirmen im Farbton der Unia-Pflegekampagne, wurden Flyer verteilt unter dem Motto "Die Pflege nicht im Regen stehen lassen". Mit dieser Aktion konnten einerseits viele Passant*innen an den dringenden Handlungsbedarf in der Pflege erinnert werden und andererseits die Organisierung als Pflegende vorangetrieben werden. Denn jetzt gilt es den Druck aufrecht zu halten. 

Ein grosses Dankeschön an alle, die sich an diesem Aktionstag beteiligt haben!

Langzeitpflege in der Krise

Aktuell sind laut Jobradar ca. 15‘172 Stellen in der Pflege unbesetzt und monatlich steigen noch immer rund 300 Pflegende aus dem Beruf aus. Dies bedeutet für die verbleibenden Pflegenden eine grosse Mehrbelastung, Stress und gesundheitsschädigende Dienstplanungen. Es ist ein Teufelskreis. Bereits ohne die Berufsausstiege braucht es in der Langzeitpflege durch die demografische Entwicklung bis 2040 35'000 zusätzliche Pflegende. Sandra Schmied, Pflegefachfrau ist besorgt: «Wer kümmert sich dann um die betagten Eltern und Grosseltern, wenn es zu wenig Pflegeheimplätze gibt, weil einfach das Personal fehlt? Die gesamte Bevölkerung ist betroffen.»

Altern in Unwürde

Bereits heute werden in vielen Heimen Abstriche bei der Pflege der Bewohner:innen gemacht. Beispielsweise kommt die Körperpflege zu kurz oder die Betagten werden mit Medikamenten ruhiggestellt. So sieht Altern in Würde nicht aus! Die meisten Pflegenden können dies mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren. Deshalb appellieren sie heute an die Politik und die Bevölkerung, dass die Pflege und Betreuung zu einer öffentlichen und damit zu einer gesellschaftlichen Aufgabe werden muss! Der Volksauftrag ist klar: Die Pflegeinitiative muss jetzt umgesetzt werden!