Theater-Leitung Basel blockiert immer noch eine Lohnvereinbarung für die Tänzer:innen– weitere Protestaktion am Basler Ballett
Nach der Protestaktion vom 17. Mai hat die Theater-Leitung einen lauwarmen Vorschlag gemacht, um «ins Gespräch zu treten» - nicht aber ohne mit haltlosen Drohungen mit juristischen Konsequenzen um sich zu werfen. Die Gewerkschaft sowie auch die Tänzer:innen sind daher äusserst skeptisch, ob die Leitung tatsächlich an einer Lösung interessiert ist. Sie fordern mit einer weiteren Aktion an der heutigen Premiere von «Explosiv» die Leitung des Theater Basels zur Unterzeichnung einer konkreten Lohnvereinbarung (mit einem Mindestlohn von 5300 CHF) auf. Damit entsprechen die Löhne denjenigen in Zürich und Genf und die Ausbildung (seit dem 4ten Lebensjahr), das Training, die Leistung und das Engagement der Tänzer:innen werden honoriert.
Denn seit Jahren ist das Ensemble mit prekären Löhnen konfrontiert. Aufgrund der Tatsache, dass die Arbeitnehmende des Ballett-Ensembles nur auf ein Jahr befristete Kettenarbeitsverträge mit marginalem Kündigungsschutz erhalten und innerhalb des Ensembles rege Wechsel herrschen, besteht keinerlei Spielraum für Lohnentwicklungen. Die Argumentation, dass weder Politik noch der Kanton finanzielle Unterstützung bieten, ist zu einer bequemen Ausrede geworden, um keine Verantwortung zu übernehmen. Die Leistungsvereinbarung besteht.
Mindestlohnforderungen und Vereinbarung liegen auf dem Tisch, Leitung weigert sich ignorant
Angesichts der bisherigen Erfahrungen mit der Theaterleitung ist eine vorsichtige Haltung nachvollziehbar, da die Zeit vergeht, die Sommerspielpause naht und danach ein beinahe neues Ensemble von vorne beginnen muss. Die Androhung von Strafanzeigen im Schreiben der Leitung, dem Versuch, Vorbedingungen zu stellen sowie die Behauptung, dass die Unia das Ensemble nicht vertreten würde, schaffen keine gute Ausgangsbasis, um den Lohnforderungen des Ensembles gerecht zu werden. Das Vertrauen ist erschüttert und die Gewerkschaft Unia sowie auch die Tänzer:innen werden dieses Verhalten nicht länger schweigend tolerieren.
Es braucht dringend konkrete Verbesserungen, und zwar jetzt, damit Basel im Juni in den künstlerischen Genuss des Balletts in angenehmer Atmosphäre kommen kann. Für solch herausragende Künstler:innen fordern Unia und Ensemble faire Löhne. Die Leitung hat die vereinbarte Lohnvereinbarung bisher nicht unterzeichnet, somit übernimmt sie keine Verantwortung, die Verhandlungen stehen weiter auf der Kippe und die Tänzer:innen sind gemeinsam mit er Unia weiterhin gezwungen, sich kämpferisch für ihre Forderungen einzusetzen.
Die Gewerkschaft Unia Aargau Nordwestschweiz fordert mit dieser weiteren Protestaktion am heutigen Abend die Leitung auf die Vereinbarung sofort zu unterzeichnen und sich auf die von der Unia vorgeschlagene Verhandlung vor Beginn des nächsten Monats einzulassen.
Weitere Informationen:
Daria Frick, 061 686 73 16, daria.frick[at]unia.ch