Bauarbeiter werden für ihre Forderungen kämpfen

Der Baubranche steht ein kämpferisches Jahr bevor. Der Landesmantelvertrag (LMV) läuft Ende Jahr aus und muss neu verhandelt werden, doch die Baumeister stellen absurde Forderungen statt Verbesserungen im LMV zu diskutieren.

Bis zu 50 Stunden pro Woche arbeiten und das auch noch für weniger Geld! Mit solchen Forderungen erreicht der Schweizer Baumeisterverband (SBV) nur eines: Widerstand! In Basel, Lenzburg und Baden haben sich insgesamt über 400 Bauarbeiter getroffen, um ihrem Ärger über diese skandallösen Angebote ihrer Chefs Luft zu verschaffen. Der Tenor ist unmissverständlich: Niemals werden solche Forderungen akzeptiert!

Bauarbeiter wollen mehr Zeit für Familien

Eine Umfrage im letzten Jahr bei rund 15'000 Bauarbeiter hat gezeigt: Die Arbeitstage sind jetzt schon lang genug, für die Familie bleibt kaum noch Zeit. Auch sind die Bauarbeiter nicht mehr bereit, zusätzlich Zeit zu verschenken. Heute gilt etwa, dass eine halbe Stunde Reisezeit vom Magazin zur Baustelle nicht bezahlt wird. Auch die Znüni-Pause zählt immer noch nicht zur Arbeitszeit, wie es in vielen anderen Branchen bereits lange üblich ist.

Ein wichtiges Anliegen der Bauarbeiter ist ein besserer Schutz vor Kündigung für ältere Kollegen. Zu oft werden Bauarbeiter kurz vor der Pension auf die Strasse gestellt. Ebenfalls mangelhaft ist der Umgang mit dem schlechten Wetter. Heute muss der Polier entscheiden, ob er die Bauarbeiten aufgrund von Kälte, Hitze oder Regen und Sturm einstellt – immer mit dem Termindruck im Nacken. Neu sollen dafür klare Regeln gelten wie etwa eine Minimal- und eine Maximaltemperatur.

Grossdemo am 25. Juni in Zürich

Die Baumeister zeigen keine Bereitschaft zu Verhandlungen. Sie drohen unverhohlen mit dem vertragslosen Zustand. Das kommt bei den Bauarbeitern denkbar schlecht an. Verbleibt der SBV auf seiner absurden Position, werden die Bauarbeiter für eine Grossdemo am 25. Juni in Zürich mobilisieren. Auch die Bauarbeiter aus der Region Aargau-Nordwestschweiz sind bereit zu kämpfen: für ihre Branche, für ihre Familien, für eine bessere Zukunft in der Schweiz! Das kam an den Bauversammlungen in Basel, Lenzburg und Baden mehr als deutlich zum Ausdruck.