Gärtner:innen beider Basel kämpfen für die Zukunft ihrer Branche
Die Gartenbau-Branche in der Region leidet – vor allem wegen eines veralteten Gesamtarbeitsvertrags (GAV) mit miserablen Konditionen. Der Verband Gärtnermeister beider Basel handelte den Vertrag mit dem Branchenverband «Grüne Berufe Schweiz» (GBS) aus. GBS gilt bei den Arbeitnehmer-Vereinigungen als wenig repräsentativ und mit den Arbeitgebern verbandelt. Darum dient dieser regionale GAV Gartenbau den Gärtnermeistern vor allem als Feigenblatt.
Anfangs Jahr hat eine Gruppe von Gartenbauern die Initiative ergriffen und die Unia an Bord geholt. Dass das Mass voll ist, zeigt die seither rasant wachsende Mitgliederzahl. Seit März verdoppelte sich die Anzahl Gartenbauer:innen, die sich bei der Unia organisieren. Gestern trafen sich die Gärtner:innen ein erstes Mal in Allschwil. Sie standen für die Vision ein, gemeinsam mit dem Verband Gärtnermeister beider Basel und der Gewerkschaft Unia als Sozialpartnerin einen starken GAV für die Zukunft der Gartenbau-Branche zu erarbeiten.
Dass dies möglich ist, zeigt die Romandie. Der regionale GAV für Genf etwa sorgt für existenzsichernde Löhne und ein frühes Rentenalter. Und seit September freuen sich auch Gartenbauer:innen aus Freiburg, Neuenburg sowie Biel und Jura über einen stark verbesserten GAV. Beide Verträge sind das Resultat einer konstruktiven Sozialpartnerschaft zwischen dem Arbeitgeberverband «Jardin Suisse» sowie Unia, Syna und GBS. Und für die Gärtnermeister im Grenzgebiet nicht unwesentlich: Dank den erfahrenen Gewerkschaften ist nun auch die Überwachung der GAV-Bedingungen mittels Kontrollen gewährleistet.
Dafür setzen sich auch die Gärtner:innen für die beiden Basel aktiv ein. Die Arbeitsbedingungen hinken seit Jahren gegenüber anderen Baubranchen hinterher. Wegen der mangelnden Attraktivität droht nun ein Lehrlingsmangel. Für die Gartenbauer:innen und die Unia ist darum klar:
Für eine starke Branche braucht es einen starken GAV.