Plattenleger protestieren: «Arbeitgeber, bietet endlich Hand zur Einigung!»
Im vergangenen Jahr kündigten die Arbeitgeber der Plattenleger-Branche (Schweizerische Plattenleger Sektion Beider Basel) den bestehenden Gesamtarbeitsvertrag (GAV). Sie hatten es insbesondere auf die fairen Mindestlöhne für die körperlich ausserordentlich hart arbeitenden Plattenleger:innen abgesehen. Seiher bemühte sich die Gewerkschaft Unia, die Arbeitgeber an den Verhandlungstisch zu holen, um sich auf einen neuen GAV zu einigen. An einem Treffen am 11. März fanden die Sozialpartner eine gute Lösung. Doch die Arbeitgeber sagten ein Folgetreffen zur Bereinigung der letzten Details ab. Offenbar wollen sie keine Einigung, sondern die Löhne ihrer Angestellten um jeden Preis drücken.
Die Plattenleger:innen nehmen der Arbeitgeber nicht hin. Sie haben heute am Pyramidenplatz vor dem Sitz des Gewerbebands Basel-Stadt einen Protest abgehalten. Mit einem Verhandlungstisch, an dem die Stühle der Arbeitgebervertreter:innen leer blieben, symbolisierten sie die ruchlose und Verweigerungspolitik des Plattenverbandes.
Je länger diese anhält, desto schädlicher wird sie für die ganze Branche. Wenn Ende des laufenden Monats die einseitige Kündigung des bisher geltenden Gesamtarbeitsvertrags durch die Arbeitgeberseite in Kraft tritt, sind die Arbeitsverhältnisse von hunderten Plattenleger:innen in der Region nicht mehr gesichert. Das ist nicht für die Arbeitnehmenden in diesem körperlich enorm anstrengenden Beruf nicht hinnehmbar. Sondern auch für die Unternehmen ein Risiko. Nicht nur setzen sie die Motivation ihrer Mitarbeitenden aufs Spiel. Ohne geltenden GAV ist auch die Verpflichtung zur Aufrechterhaltung des Arbeitsfriedens hinfällig. Wenn die Arbeitgeber meinen, sie könnten ohne Widerstand der Betroffenen die Löhne um fast 500.- pro Monat senken, dann haben sie in den vergangenen Monaten nicht gut zugehört.
Die Plattenleger:innen und Unia werden weiterhin hartnäckig Widerstand leisten und fordern die Arbeitgeber auf: «Bietet endlich Hand für eine Einigung!»