Gegen den grossflächigen Stellenabbau für Aktionäre bei Clariant

Trotz massiv gestiegenen Reingewinn im ersten Halbjahr 2020 will der Chemie-Grosskonzern Clariant mit Hauptsitz in Pratteln masslose 1000 Arbeitsplätze weltweit streichen. Der saudische Clariant-Grossaktionär Sabic macht damit weiter Druck auf noch mehr Rendite, die Arbeitnehmenden vor Ort bleiben in ihrer profitgetriebenen Sicht aussen vor. Die Unia fordert die Geschäftsleitung der Clariant dazu auf, auf sämtliche Kündigungen aufgrund Rendite zu verzichten und einen fairen Sozialplan auszuhandeln, um die Arbeitsplätze zu schützen.

5'292.– Reingewinn erwirtschaftete jede*r Clariant-Mitarbeitende im ersten Halbjahr 2020, wesentlich mehr als noch im Vorjahr. Angesichts solcher Leistungen wären Lohnerhöhungen angezeigt – die Clariant-Geschäftsleitung und in ihrem Rücken ihre Aktionäre sehen das offensichtlich anders: Der Gewinn soll nicht nur noch mehr von den Taschen der Arbeitnehmenden in die diejenigen der Aktionäre fliessen, 1'000 von ihnen sollen dafür auch noch mit dem Verlust ihrer Stelle bezahlen.

Nicht "Neudimensionierung" sondern Orientierungslosigkeit in der Führung und zunehmender Aktionärsdruck aus Saudi-Arabien sind die eigentlichen Argumente, die damit für die Unia in keiner Form zulässig sind. Clariant entzieht sich so seiner Verantwortung als Arbeitgeber gegenüber den Arbeitnehmenden, weltweit wie in der Region: Sie missachtet jegliche sozialpartnerschaftlichen Gepflogenheiten und den unterzeichneten Basler Chemie-Gesamtarbeitsvertrag (VBPCD), indem sie es unterlässt, die Gewerkschaft rechtzeitig über derartig drastische Schritte zu informieren.

Wie viel Respekt zur Region, zur Sozialpartnerschaft und vor allem zu ihren Mitarbeitenden noch bleibt, zeigt sich in den nächsten Tagen. Die Unia erwartet eine sofortige Aufnahme der Gespräche mit den Gewerkschaften, damit mit einem fairen Sozialplan Kündigungen abgewendet und sozialverträgliche Lösungen gefunden werden können.