Aarauer Implenia-Bauarbeiter kämpfen gegen Entlassungen und für einen Sozialplan
Die Gewerkschaften Syna und Unia fordern Implenia auf, auf Entlassungen zu verzichten. Der Abbau ist durch natürliche Fluktuation möglich. Die Firma muss die Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitenden über die kurzfristigen Renditeziele der Aktionäre stellen. Zudem muss Implenia Alternativen suchen für die Bauarbeiter, deren Stellen abgebaut werden. Sollte es trotzdem zu Entlassungen kommen, verlangt die Unia, dass Implenia die Betroffenen mit einem vorbildlichen Sozialplan unterstützt.
Kämpferische Bauarbeiter
Die drohenden Kündigungen hängen bei Bauarbeitern, Maurern, Vorarbeitern und Polieren wie ein Damoklesschwert über den Köpfen. Fast die Hälfte der Belegschaft soll entlassen werden. Erste Kündigungen sind bereits ausgesprochen worden, weitere werden folgen. Betroffen sind insbesondere ältere Mitarbeitende kurz vor der Pensionierung: Doch statt die Köpfe hängen zu lassen, ist die Kampfbereitschaft der Bauarbeiter grösser denn je.
Ein guter Sozialplan ist das Mindeste
Zunächst weigerte sich die Geschäftsleitung der Implenia Schweiz AG, Geschäftszweig Modernisation Mitte, einen Sozialplan für die Betroffenen zu erarbeiten – und brach damit mit seiner gesetzlichen Pflicht als Arbeitgeber wie auch mit dem Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe LMV. Implenia hat die Rechnung aber ohne ihre Mitarbeitenden gemacht: Alle haben sie an Versammlungen teilgenommen, geschlossen die Petition unterzeichnet, mit der klaren Ansage: «Wir fordern einen verantwortungsvollen und sozialpartnerschaftlichen Sozialplan!»
Bis Ende nächste Woche muss dieser nun auf den Tisch. Da werden die 43 Bauarbeiter nicht lockerlassen. Am 2. November unterbreitete die Personalkommission gemeinsam mit den Gewerkschaften Syna und Unia einen detaillierten und vorbildlichen Sozialplan. Dieser wird aktuell mit der Geschäftsleitung verhandelt. Nun ist es an der Implenia zu zeigen, dass sie ihrem Ruf als soliden Arbeitgeber gerecht wird!