Coronavirus-Fälle auf Roche-Baustelle
Bauarbeiter auf der Roche-Baustelle beim Bau 2 haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Seit gestern stehen deshalb auf der Grossbaustelle an der Grenzacherstrasse mehrere Kräne still. Roche hat allerdings keinen Stopp der ganzen Baustelle angeordnet, um die eigenen Mitarbeitenden vor einer Ansteckung zu schützen. Der Pharmariese, der sich sonst in der Bekämpfung des Virus hervorzutun versucht, hat lediglich Teile der Baustelle geschlossen.
Am Bau 2 und zwei weiteren Gewerbebauten wird munter weitergearbeitet, auf einer der beiden Baustellen mit deutlich mehr als 100 Personen. Dies ist angesichts der aufgetretenen Corona-Fälle auf der Baustelle und der schnellen Verbreitung des Virus absolut unverantwortlich.
Gerade Roche, die im Gesundheitsbereich tätig ist, sollte sich das eigene Leitbild vor Augen führen, in dem es heisst: «Wir arbeiten mit Leidenschaft daran, die Gesundheit zu verbessern». Dieses Motto wird derzeit zur Farce, obwohl es sich das Unternehmen finanziell ohne weiteres leisten könnte, den Bau einzustellen und die Gesundheit der Bauarbeiter vor den wirtschaftlichen Profit zu stellen.
Die Unia fordert deshalb Roche auf, die Arbeiten auf der Baustelle einzustellen, um die rasante Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Und der Kanton Basel-Stadt sollte endlich seine Verantwortung wahrnehmen und die Einhaltung der BAG-Massnahmen auf den Baustellen überprüfen sowie die Baustellen zu schliessen, welche die Hygienevorschriften nicht einhalten.
Dass die Lage auf den Baustellen akut ist, zeigt die Anzahl der Fälle, bei denen auf Schweizer Baustellen eine Gefährdung der Gesundheit gemeldet wurde. Allein gestern sind innerhalb von 15 Stunden 2000 Fälle gemeldet worden. Die Fälle wurden gemäss einer Checkliste erfasst, die das Seco in Zusammenarbeit mit dem BAG und der SUVA erstellt hat und die alle relevanten Punkte aufführt, welche erfüllt sein müssen, «um sich auf dem Bau vor COVID-19 zu schützen».