50 Tage bis zum Frauen*streik und -aktionstag: Die Frauen aus der Region sind bereit
Heute Mittag haben die Basler Unia-Frauen von der Mittleren Brücke, direkt neben der Helvetia-Statue, mit einem Riesentransparent auf die fehlende Gleichstellung aufmerksam gemacht. Auf dem Transparent stehen Frauen mit ihrem Gesicht für die Forderung nach Respekt, mehr Lohn und mehr Zeit ein. Die Aktion, die schweizweit gleichzeitig in mehreren grossen Städten stattfindet, wird in Basel von der Interessengruppe Frauen der Unia Aargau-Nordwestschweiz getragen.
Die 104 Frauen auf dem Transparent sind nicht alleine: Die Zahl der Frauen, die sich in den Komitees, auf der Strasse und in ihrem Umfeld für den Frauen*streik am 14. Juni stark machen, wächst stetig. So vielfältig die Frauen auf den Bildern, so vielfältig sind auch ihre Gründe für den Streik.
Arbeit auf Abruf, kleine Arbeitspensen, unfreiwillige Teilzeit, Schichtarbeit, und tiefe Stundenlöhne sind nur einige der Gründe für den Protest. Frauen arbeiten häufiger Teilzeit und haben aufgrund von Familienpflichten öfter Unterbrüche in der Erwerbsbiographie. Die Arbeit der Frauen wird weniger ernst genommen und weniger honoriert. Besonders in Branchen wie der Gastronomie, der Pflege, der Reinigung oder im Detailhandel, in denen vorrangig Frauen tätig sind, sind Tiefstlöhne an der Tagesordnung. Das spüren Frauen bis ins Alter: Ihre Renten sind durchschnittlich ganze 37 Prozent tiefer als die der Männer.
Der Wettbewerb der Unia Aargau-Nordwestschweiz anlässlich des Equal Pay Days hat gezeigt: Frauen haben genug und wollen endlich Respekt für ihre Arbeit und Chancengleichheit. Allein wegen der Lohnungleichheit sicherten hunderte Frauen im Rahmen des Wettbewerbs zu, am 14. Juni den Protest auf die Strasse zu tragen.
Daneben gab es bereits zahlreiche Aktionen, an denen die Frauen ihren Ärger über die fehlende Gleichberechtigung kundtaten. So gingen sie beispielsweise am Tag der Frau am 8. März mit Flyeraktionen am Tag und einer Demonstration am Abend für ihre Rechte auf die Strasse.
Unter dem Motto „Frau* hat Recht“ nimmt die Protestbewegung in der Region Basel am 1. Mai weiter Fahrt für den Frauen*streik und -aktionstag auf. Als Rednerinnen kommen nur Frauen zu Wort, die Farbe des Anlasses ist in diesem Jahr violett statt rot. Am Nachfest, das in diesem Jahr von der Unia zum ersten Mal organisiert wird, werden starke Künstlerinnen den Ton angeben und lautstark klarmachen, dass es Zeit ist für Respekt – mehr Lohn – mehr Zeit!