Keine längeren Ladenöffungszeiten: Deutliche Absage an die Zwängerei

Die BaslerInnen haben einmal mehr eine Verlängerung der Ladenöffungszeiten abgelehnt. Es bleibt zu hoffen, dass die ParlamentarierInnen dieses Mal den Willen der Bevölkerung respektieren und weitere Pläne zur Lockerung der Ladenöffnungszeiten begraben.

Die Basler Stimmbevölkerung hat die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten mit 60% Nein-Stimmen deutlich abgelehnt. Das ist eine unmissverständliche Abfuhr an alle diejenigen, welche nach 2013 schon wieder einen Angriff auf die Arbeitsbedingungen im Detailhandel lanciert haben.

Die Stimmbevölkerung hat heute erneut klargestellt, dass sie den VerkäuferInnen keine Abendeinsätze aufbürden will. Denn weder bei den Kunden, bei den Läden und erst recht nicht bei den Angestellten im Detailhandel ist ein nennenswerter Bedarf nach längeren Ladenöffnungszeiten auszumachen.

Längere Ladenöffnungszeiten helfen weder gegen den zunehmenden Online-Handel noch gegen den starken Franken. Sie würden einzig dem Vergnügen der KonsumentInnen dienen. Bei einem Mindestlohn von 3500 Franken und jetzt schon grosser Flexibilität, die von den Mitarbeitenden gefordert wird, ist eine Ausdehnung auch in Zukunft nicht denkbar. Dies umso mehr, als kein Gesamtarbeitsvertrag besteht, in dem beispielsweise Zuschläge für Abendeinsätze festgelegt werden könnten.

Die Unia Aargau-Nordwestschweiz erwartet nun vom Parlament, dass sie die Motion für eine «massvolle Erleichterung von verlängerten Öffnungszeiten für Events» abschreibt. Auch bei diesem Vorstoss geht es einzig darum, das Einkaufen als Freizeitvergnüngen zu vermarkten – und dies voll auf Kosten der Mitarbeitenden. Das Parlament muss der Zwängerei um die Ladenöffnungszeiten nun endlich ein Ende setzen.