2300 Unterschriften gegen längere Ladenöffnungszeiten überreicht
Die Unia Aargau-Nordwestschweiz hat heute vor dem Rathaus die 2300 Unterschriften für das Referendum gegen die Änderung der Ladenöffnungszeiten überreicht. Damit will die Gewerkschaft bekämpfen, dass die Angestellten im Detailhandel künftig an Samstagen und Vorfeiertagen bis um 20 Uhr abends arbeiten müssen.
Eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen im Detailhandel ist nicht tragbar. Bereits heute haben die VerkäuferInnen sehr flexible Arbeitszeiten und arbeiten zu tiefen Löhnen. Der Normalarbeitsvertrag für den Kanton Basel-Stadt sieht gerade einmal einen Mindestlohn von 3500 Franken (ohne 13. Monatslohn) vor. Dass nun auch der Samstagabend nicht mehr für das Beisammensein mit der Familie übrig bleiben soll, entbehrt jeglicher Vernunft.
Die Befürworter der Verlängerung konnten bisher keine stichhaltigen Argumente liefern, weshalb der Detailhandel von der Verlängerung profitieren würde. Stattdessen wurde damit argumentiert, dass die Läden möglichst viele Freiheiten haben sollten – egal, ob sie diese überhaupt wollen. Dass zwischen 18 und 20 Uhr am Samstag wesentliche Umsatzgewinne erzielt werden sollen, kann die Unia nicht nachvollziehen.
Die Unia rechnet aufgrund von Vergleichen mit anderen Kantonen vielmehr damit, dass sich der Umsatz nicht wesentlich verändert, aufgrund der zusätzlichen Arbeitsstunden aber die Personalkosten steigen. Dies würde dazu führen, dass der Druck auf die Löhne der Detailhandelsangestellten weiter ansteigen würde, damit weiterhin dieselben Gewinne erzielt werden können.
Dass die Verlängerung auf Kosten der Arbeitnehmenden geht, wurde von bürgerlicher Seite jedoch komplett ausgeblendet. Die Unia hat deshalb schon während der parlamentarischen Debatte klargestellt, dass sie ohne eine Gesamtarbeitsvertrag, in welchem anständige Arbeitsbedingungen festgehalten werden können, gegen die Verlängerung kämpfen wird.