Acino muss missbräuchliche Kündigungen zurückziehen

Das Pharmaunternehmen Acino will mehrere Arbeitsplätze in die Ukraine und nach Estland verlagern und in Baselland 38 Stellen abbauen. Die ausgesprochenen Kündigungen sind allerdings missbräuchlich, da sich das Unternehmen bisher geweigert hat, eine Sozialplanverhandlung durchzuführen. Die zweite Verhandlungsrunde hat Acino heute platzen lassen.

Das Pharmaunternehmen Acino mit Standorten in Aesch und Liesberg will durch die Verlagerung von Arbeitsplätzen in die Ukraine und nach Estland den Gewinn optimieren. Im Rahmen der Auslagerung sollen in der Schweiz 38 Stellen abgebaut werden. Die ersten Kündigungen sind bereits ausgesprochen worden.

Da es sich um einen Betriebsübergang handelt und die Kündigungen alle auf denselben Entscheid zurückgehen, hätte Acino eine Verhandlung über einen Sozialplan einleiten müssen. Dies hat das Unternehmen bisher allerdings verweigert. Ohne diese Sozialplanverhandlung sind die Kündigungen missbräuchlich. Die Unia fordert Acino deshalb auf, die Kündigungen zurückzuziehen.

Es ist nicht der einzige Punkt, in dem die Geschäftsleitung von Acino im Rahmen der geplanten Verlagerung jegliche Wertschätzung für die Mitarbeitenden hat vermissen lassen. Die Mitarbeitenden werden seit Monaten im Unklaren gelassen, wie die Zukunft von Acino aussehen soll. Stattdessen wurden die Arbeitnehmenden in regelmässigen Abständen mit neuen Abbaumassnahmen konfrontiert – obwohl es dem Unternehmen gemäss der Geschäftsleitung gut geht.

In den letzten zwei Jahren sind so rund 90 Stellen weggefallen und es könnten noch weitere folgen, denn auch für das zweite Halbjahr wurden Sparmassnahmen im Bereich der Verpackung angekündigt. Die Verunsicherung bei den Mitarbeitenden ist enorm, die Kommunikation der Geschäftsleitung auf Sparflamme. Eine Anhörung der Mitarbeitenden war bei der jetzigen Entlassungswelle zu keinem Zeitpunkt geplant.

Erst nach aktivem Einsatz der Unia konnte eine Mitarbeitendenvertretung gegründet werden, welche nun die Anliegen der Arbeitnehmenden gegenüber der Geschäftsleitung vertritt. Die Verhandlungen hat Acino einseitig nach dem ersten Treffen abgebrochen, ohne auch nur eine Rückmeldung auf die Forderungen zu geben.

Die Mitarbeitendenvertretung und die Unia fordern Acino auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und die missbräuchlichen Kündigungen zurückzuziehen.