Nie wieder Saisonnierstatut!

José Perez, Adan Pilar, Rita Schiavi und Georg Kreis

Die nachgebaute Baracke von innen.

Die Unia bietet auf Wunsch auch Führungen an.

Mit der Ausstellung „Baracken, Fremdenhass und versteckte Kinder“ erinnert die Unia an trübes Kapitel der Schweizer Migrationspolitik. Als Mahnmal gegen das Saisonnierstatut steht ab heute auch auf dem Claraplatz eine nachgebaute Saisonnier-Baracke mit zahlreichen historischen Fotos, die das Leben der ausländischen Arbeiter von damals erlebbar macht.

Das Saisonnierstatut regelte von 1934 bis 2002 die Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte. Hunderttausende Menschen wurden als rechtlose Arbeiter/innen in die Schweiz geholt und mussten unter unwürdigen Bedingungen in Baracken hausen. Die nachgebaute, authentisch eingerichtete Baracke der Unia macht, begleitet von zahlreichen Bildern, das Leben der Saisonniers sichtbar. Die Botschaft ist klar: So ein Statut darf es nie wieder geben! Doch mit ihrer Masseneinwanderungs-Initiative hat die SVP gezeigt, dass sie das Saisonier-Statut am liebsten wieder einführen möchte.

 

Einführung von Kontingenten führt zu noch mehr prekärer Arbeit

Die letzte Woche vom Bundesrat geführte Diskussion über Kontingente und Inländervorrang diskriminiert Arbeitnehmende ohne Schweizer Pass, macht sie fälschlicherweise für die Probleme auf dem Arbeitsmarkt verantwortlich und führt so zu mehr Fremdenfeindlichkeit. Die Gewerkschaft Unia lehnt die vorgeschlagene Anpassung des Bundesgesetzes über Ausländerinnen und Ausländern entschieden ab. Sie führt zu schlechteren Arbeitsbedingungen und einer Zunahme der Fremdenfeindlichkeit. Die Einführung von Kontingenten wird zu noch mehr Druck auf dem Arbeitsmarkt, einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und zu mehr prekärer Arbeit führen.

 

Die Ausstellung zum Saisonnierstatut wird vom 2. bis 5. Juni von 10 bis 18 Uhr auf dem Claraplatz zu sehen sein. Die Unia bietet interessierten Personen und Gruppe eine individuelle Führung an.