Straumann will trotz Intervention der Unia Eurolöhne einführen

Straumann AG scheint offenbar am Entscheid die Löhne der Grenzgänger in Euro auszuzahlen, festzuhalten. Auf die Forderung der Unia Nordwestschweiz diesen Entscheid zurückzunehmen ist das Unternehmen bis heute nicht eingegangen. Die Unia fordert vom Regierungsrat eine klare Stellungnahme gegen diese illegale Praxis.

Für morgen ist das alljährliche Treffen der Gewerkschaften mit Vertretern der Regierung Basel-Stadt eingeplant. Was bisher nicht auf der Traktandenliste stand, wird morgen von der Unia als oberste Priorität traktandiert. „Es kann nicht sein, dass der Regierungsrat tatenlos zusieht, wie Unternehmen aus der Region illegale Eurolöhne einführen und so das Unternehmerrisiko auf die Angestellten abwälzen“, sagt Hansueli Scheidegger, Co-Leiter Unia Nordwestschweiz.

 Eurolöhne fördern Lohndumping

Der Regierungsrat muss klar Stellung gegen diese illegale Praxis nehmen und jetzt etwas gegen Lohndumping unternehmen. Sonst geraten schon bald auch die Löhne der hier wohnenden Angestellten unter Druck. Klar ist, dass die Problematik des starkes Frankens nicht auf lokaler Ebene gelöst werden kann, doch gegen die Einführung von Eurolöhnen muss eine Grenzregion wie Basel besonders aktiv vorgehen.

 Transparenz bei Straumann gefordert

Firmen wie Straumann dürfen nicht ohne die detaillierte und systematische Offenlegung der Geschäftszahlen und ohne Einbezug der Sozialpartner bzw. der Personalkommissionen einseitig Arbeitszeitverlängerungen oder Lohnkürzungen ankündigen. Die Unia fordert deshalb von Straumann folgende Informationen ein:

 

·         Kundenstruktur und Umsatz im Euroraum

·         Bilanz und Erfolgsrechnung der letzten drei Jahre

·         Informationen zu Kreditverträgen mit den Banken

·         Offenlegung der stillen Reserven/Rückstellungen

·         Offenlegung der Kundenentwicklung und der Offerten

·         Offenlegung der Importgewinne

·         Verzicht des Aktionariats auf Dividenden

·         Zinsreduktion der kreditgebenden Banken

 

Die Politik ist gefordert und muss dafür sorgen, dass die aktuelle Währungskrise nicht auf dem Buckel der Arbeitnehmenden ausgetragen wird. Grenzgänger sind kein arbeitsrechtliches Freiwild.