Lohnschere wird immer grösser

Die Lohnschere hat sich in den letzten 20 Jahren kontinuierlich geöffnet. Grossverdiener erhalten immer mehr, während die Haushalte mit tiefem und mittlerem Einkommen zusätzlich belastet werden. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) belegt diese Fakten mit einer Studie und schlägt Gegenmassnahmen vor.

Steigende Mieten und Krankenkassenprämien

Mitte der neunziger Jahre begann das beschleunigte Auseinanderdriften der hohen und der tiefen Löhne. Einkommens- und Vermögenssteuern wurden gesenkt, wovon vor allem Gutverdienende profitierten. Krankenkassen-Prämien und steigende Mieten belasteten auf der anderen Seite das Haushaltsbudget der kleinen und mittleren Einkommen.

Ein einziges Prozent sahnt dick ab

Das real verfügbare Einkommen der Wenigverdiener sank zwischen 2002 und 2012 um rund 200 Franken pro Monat. Die Kaufkraft der mittleren Einkommensklassen blieb gleich. Das bestverdienende Prozent hatte 2012 jeden Monat 1‘930 Franken (Alleinstehende) beziehungsweise 2‘680 Franken (Verheiratete mit mehr als 2 Kindern) mehr zur Verfügung.

Lohnerhöhungen für die, die es am meisten brauchen

Der SGB fordert eine Neuausrichtung des sozialen Kompass. Dazu gehören:

  • eine Aufstockung der Prämienverbilligungen
  • substanzielle generelle Lohnerhöhungen im Rahmen von Gesamtarbeitsverträgen bei den unteren und mittleren Einkommen – insbesondere bei Berufsleuten mit Lehre
  • der Ausbau der sozial finanzierten AHV (wie es zum Beispiel die Initiative «AHVplus» vorschlägt)