Betriebsversammlung bei Harlan beschliesst weitere Massnahmen

Die Geschäftsleitung der Harlan Laboratories in Itingen BL muss auf ihren Entscheid zum Abschluss des Konsultationsverfahrens zurückkommen. Sie muss der Belegschaft die Möglichkeit einräumen, bis Ende des Jahres Vorschläge zum Erhalt von Arbeitsplätzen machen zu können. Bis dahin dürfen keine Kündigungen ausgesprochen werden. Sollte die Firma nicht bis zum kommenden Dienstag (21. Oktober) um 16 Uhr zur Verlängerung des Konsultationsverfahrens bereit sein, wird die Belegschaft am Mittwoch erneut in den Warnstreik treten.

 

Das beschlossen die Beschäftigten heute Morgen auf einer Betriebsversammlung in Itingen. Der Entscheid mit 55 Ja- zu 22 Neinstimmen bei 23 Enthaltungen kam nach einer engagierten Diskussion zustande. Die Mehrheit verlangt von ihrem Arbeitgeber nach wie vor, detaillierte Zahlen zum Geschäftsverlauf auf den Tisch zu legen. Und damit vernünftige Konsultationen, nötigenfalls aber auch Verhandlungen über einen angemessenen Sozialplan zu ermöglichen. Das hat Harlan Schweiz bisher verweigert. Mitglieder der Arbeitnehmervertretung sind deshalb davon überzeugt, dass die Geschäftsleitung ihre eigene Misswirtschaft nicht aufdecken will, die das Unternehmen überhaupt erst in die roten Zahlen geführt habe.

Die Minderheit der Belegschaft glaubt nach dem laufenden Personalabbau der letzten Jahre nicht mehr an die Chance, zumindest einen Teil der heute noch 228 hochqualifizierten Arbeitsplätze zu erhalten. Sie sprach sich deshalb für eine sofortige Aufnahme von Verhandlungen über einen Sozialplan aus. Hansueli Scheidegger, Leiter der Unia-Region Nordwestschweiz, gab ihnen zu bedenken, dass Harlan nach den bisherigen Erfahrungen ohne weiteren Druck der Belegschaft nicht mal zum Abschluss eines anständigen Sozialplans bereit sei.