Protestpause der Bauarbeiter in Reinach BL

Mit einer Protestaktion auf einer Baustelle an der Birsigtalstrasse in Reinach forderten heute knapp 100 Bauarbeiter zusammen mit ihrer Gewerkschaft Unia faire Lohnerhöhungen und eine Rückkehr der Baumeister an den Verhandlungstisch.

Nachdem der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) einseitig die laufenden Lohnverhandlungen abgebrochen hat, wird auf den Schweizer Baustellen lautstark protestiert. So wehrten sich heute auf der Baustelle an der Birsigtalstrasse in Reinach knapp 100 Bauarbeiter aus 13 Baustellen gegen diesen Verhandlungsabbruch. Der Protest richtete sich gleichzeitig gegen die mickrige Lohnentwicklung in den letzten Jahren. Denn während die Löhne im Bau nur marginal gestiegen sind, schnellten in den letzten Jahren die Umsätze in der Baubranche in die Höhe.

 

Hohe Gewinne und keine Lohnerhöhungen

Auch die Gewinne der Baufirmen sind dank der guten Baukonjunktur kräftig gestiegen. Es stehen so viele Kräne in der Schweiz wie nie zuvor. 2014 wird den Rekordumsatz vom letzten Jahr voraussichtlich übertreffen. Im Schnitt erzielte eine Hochbaufirma 2008 knapp 6000 Franken Gewinn pro vollbeschäftigte Person, nur drei Jahre später waren es schon mehr als 10'000 Franken. Die Löhne der Bauarbeiter sind jedoch praktisch stehen geblieben.

 

Eine anständige Lohnerhöhung: 150.- ist verkraftbar

Die Bauarbeiter fordern für das nächste Jahr eine Lohnerhöhung von 150 Franken. Für die Firmen ist dies verkraftbar. Für die Bauarbeiter ist es nötig – gerade auch weil die Krankenkassenprämien und Mieten weiter steigen. Die Bauarbeiter in Reinach haben heute ein starkes Zeichen gesetzt, dass sie den Vertragsbruch der Baumeister nicht akzeptieren und bereit sind, für eine gerechte Lohnerhöhung zu kämpfen.