Giesserei Erzenberg verweigert Sozialplan
Am 13.8. hatte Verwaltungsratspräsident Albert Lehmann im Regionaljournal SRF zum angekündigten Stellenabbau von 50 der 68 Stellen erklärt, „als loyaler und sozialer Partner der Arbeitnehmerschaft“ falle der Abbau den Verantwortlichen schwer. Heute jedoch wollte niemand auf die Forderung nach einem Sozialplan, der eine Abgangsentschädigung und frühzeitige Pensionierung vorsieht, eingehen. Besonders bedenklich ist, dass die Geschäftsleitung eine frühzeitige Pensionierung in Frage stellt. Dabei sind auch viele ältere und langjährige Angestellte von der Entlassung betroffen.
Angestellte verweisen auf Managementfehler
Dass es um den betriebswirtschaftlichen Zustand des Traditionsunternehmens nicht zum Besten stand, dürfte schon länger bekannt gewesen sein. Seit vielen Jahren beobachten die Angestellten Fehler in Betriebsabläufen — doch dies stiess immer auf taube Ohren und wurde mit Einschüchterungen beantwortet. Einige Mitarbeiter beklagen sich über den schlechten Umgang und die Verschlechterung der Pensionskassenleistung. Ausserdem hätte es seit 10 Jahren keine Lohnerhöhung mehr gegeben.
Konsultationsfrist muss verlängert werden
Auch jetzt scheint die Geschäftsleitung die Angestellten bzw. deren Vorschläge zur Reduzierung des Stellenabbaus nicht ernst zu nehmen. Sonst hätten sie ihnen mehr Zeit als nur die 10 Tage gegeben. Die Arbeitnehmenden forderten heute denn auch eine Verlängerung der Konsultationsfrist sowie die unverzügliche Herausgabe der wirtschaftlichen Kennzahlen der Giesserei, um gute Vorschläge für die Fortführung des Betriebes machen zu können.
Unia appelliert an soziale Verantwortung
Die Unia Nordwestschweiz fordert die Verantwortlichen der Erzenberg Giesserei auf, ihre soziale Verantwortung wahr zu nehmen und einen anständigen Sozialplan gemeinsam mit der Unia und der Belegschaft auszuarbeiten. Denn wie es der Verwaltungsratspräsident Herr Lehmann sagte: „Hinter jedem stehen mehrere Familienmitglieder, die alle mit betroffen sind. Da gibt es viele menschliche Schicksale“. Wenn Herr Lehmann noch glaubwürdig sein möchte, müssen seinen Worten jetzt Taten folgen.
Für Rückfragen:
Hansueli Scheidegger, Co-Leiter, Unia Nordwestschweiz